Hurra – es ist / war it-sa!

Endlich wieder Messe. Lang, lang ist es her, dass der Besuch einer „richtigen“ Messe – also mit Menschen im direkten Kontakt, dem gemeinsamen Kaffee von Angesicht zu Angesicht und nicht per Video etc. – anstand. Bei mir genau genommen 23 Monate. Zufall oder nicht, die beiden letzten Veranstaltungen die ich besucht habe fanden in Nürnberg statt, die it-sa im Oktober und die SPS im November 2019 und die beiden ersten, die ich 2021 besucht habe bzw. besuchen werde sind ebenfalls it-sa und SPS.


Das Mobile Incidence Response Center der QGroup GmbH – Hingucker in Halle 7
© itbeobachter

Die Vorfreude war groß. Denn wie sehr man diese Möglichkeit sich mit anderen Menschen direkt auszutauschen vermisst, wie schön es ist Information, Marktübersicht und Wissenstransfer geballt an einem Ort zu finden, das war uns anscheinend gar nicht mehr so bewusst, schließlich war es ja in all den Jahren eine Selbstverständlichkeit. Eine Pandemie später hat sich das jedoch deutlich geändert. So lautete zumindest das allgemeine Credo aller Beteiligten, vom Aussteller, über die (Fach-)Besucher bis hin zu den Journalisten mit denen ich gesprochen habe – endlich wieder Messe, endlich kann man sich wieder live treffen.

Okay, die offiziellen Zahlen klingen im Vergleich zu den Vorjahren vielleicht etwas ernüchternd, 274 Aussteller aus 18 Ländern, 5.200 Besucher aus 28 Ländern – da ist man aus Nürnberg deutlich größere Zahlen gewohnt. Was auffiel einige Schwergewichte der Branche waren nicht da – am Auffälligsten die Gruppe der AV Hersteller. Für Unternehmenskunden sicherlich nicht die relevanteste Produktgruppe beim Thema IT-Sicherheit, aber eben allen Besuchern ein Begriff und damit fällt ihr Fehlen sofort auf.

Doch war es auch kein Jahr wie jedes andere, sondern quasi ein Neustart nach Corona. Und dafür sind die Zahlen auf jeden Fall in Ordnung. Aber Zahlen sind eben noch längst nicht Alles, ja für einen Aussteller schon einmal gar nicht. Was zählt sind die Qualität der Besucher, die Gespräche und die möglichen oder gar vereinbarten Projekte, die sich im Rahmen einer Messe ergeben. Und bei diesem Thema, da sieht das komplett anders aus. Bis auf einen Aussteller, den ich gesprochen habe, waren alle zufrieden mit der Messe, der Großteil sogar überaus zufrieden. Gelobt wurde allenthalben die hohe Qualität der Besucher und der Gespräche, die oftmals mit sehr konkreten Projektvorstellungen einherging. Enttäuschung klingt wahrlich anders.

Eigentlich berichte ich an dieser Stelle auch über Trends der IT-Sicherheit, doch in diesem Jahr möchte ich da eigentlich gar nichts erzählen, denn der Trend lautete – die Messe war wieder da und hat erneut „funktioniert“. Und damit wäre an dieser Stelle Schluss mit dem Hinweis, auf Wiedersehen in Nürnberg vom 25. bis zum 27. Oktober auf der it-sa … wenn ich nicht von einer Marketingmitarbeiterin angesprochen worden wäre. Sie versprach mir, sie hätten die beste Software aus Deutschland im Portfolio, ob ich mir die nicht mal anschauen wolle. Ich gebe zu, der Spruch hat gezogen und ich habe mir die Funktionen und Funktionsweise der Datensicherheitsplattform der comforte AG einmal genauer erklären lassen. Es geht dabei um einen ganzheitlichen Ansatz der datenzentrierten Sicherheit, der On-premise, in der Cloud oder parallel in beiden Welten funktioniert. Dabei werden sensible Daten teilweise oder auch vollständig tokenisiert, also durch nicht-sensible Datenelemente ersetzt, ohne das ursprüngliche Format zu verändern und werden dann Datenschutz-konform gespeichert. Autorisierte Personen können natürlich jederzeit diese Token wieder de-tokenisieren, also in den ursprünglichen Datenzustand umwandeln. Schutz und Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben wie zum Beispiel der Pseudonymisierung zur Verhinderung von Datenschutzverstößen bleiben gewährt, während die tokenisierten Daten für die weitere Bearbeitung genutzt werden können. Das Ganze geht mit einer hohen Performance einher: 50.000 Transactions per Second sind kein Problem. 60 Prozent der weltweiten Kreditkartentransaktionen werden mit Software-Lösungen von comforte geschützt. Ob es jetzt die beste Software aus Deutschland war oder nicht, das habe ich nicht überprüft, aber eine beeindruckende Story war das mit Sicherheit.

Im Oktober zählt die Sicherheit

Wie bereits in den vergangenen 10 Jahren hat sich die Reise zur it-sa nach Nürnberg gelohnt. Es waren – ausnahmsweise einmal nur zwei – spannende Tage auf der Veranstaltung, die wie keine andere in Europa für IT Sicherheit steht. Und das Fazit lautet ebenso wie in der Vergangenheit, mehr Aussteller, mehr Besucher, mehr Ausstellungsfläche, Was insbesondere für die Nürnberg Messe ein Erfolg ist? Das Wachstum bei den Besuchern aus dem Ausland war größer, als das Wachstum innerhalb Deutschlands, die Messe strahlt über die DACH-Region hinaus. Mit Halle 11 gab es zudem eine neue, die vierte, Halle, die zwar prominent belegt war, jedoch weniger Besucher als die anderen Hallen anzog.

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Die stets bestens besuchte Halle 9 – © itbeobachter

Was die Themen betrifft, so wurden folgende Schwerpunkte gesetzt: KI beziehungsweise Machine Learning, das Internet der Dinge (IoT) und der Dauerbrenner Datenschutz. Dabei soll die KI die Rolle eines wesentlichen Unterstützers für die IT-Sicherheit übernehmen. So soll lernende Software Malware erkennen und abwehren oder Nutzerverhalten analysieren. Die von Sensoren oder Log-Files erhobenen, großen Datenmengen können dann auf Anomalien durchsucht werden und Ergebnisse liefern, mit denen die Security-Spezialisten in der Lage sind, auf Bedrohungen schneller zu reagieren. Mit dem Internet of Things – egal ob im Business-, Consumer- oder Industriebereich – steigt die Gefahr von Angriffen. Botnetze greifen sehr gerne auf diese Geräte zurück, da sie für einen Zugriff oftmals viel zu leicht genutzt werden können. Schuld daran tragen alle Beteiligten, die Hersteller und die Anwender. Denn unverschlüsselt zu kommunizieren ist ebenso naiv wie beispielsweise ein hart codiertes Einheitspasswort zu verwenden oder Updates erst gar nicht zu ermöglichen. Lösungsansätze bieten die Überwachung der Zugriffe auf Devices oder die Verschlüsselung der M2M-Kommunikation an. Last but not least stand auch Anno 2019 der Mensch im Mittelpunkt der IT-Sicherheit. Denn auch wenn die DSGVO jetzt bereits seit über einem Jahr rechtlich bindend ist, aktuell war und ist sie immer noch. Und auch ein weiteres Thema wird uns wohl weiterhin beschäftigen, die Security Awareness. Denn der Mensch ist und bleibt eine zentrale Schwachstelle der IT-Sicherheit, sei es über Social Engineering, Phishing oder Insider Threat.

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Die „neue Halle 11“ – © itbeobachter

Was dabei ins Auge fiel? Das Bewusstsein, dass IT-Sicherheit kein Produkt von der Stange ist, wächst auf Anwenderseite. Denn One-Size-fits-all ist selten eine gute und beim Kapitel IT-Sicherheit schon gar keine seriöse Lösung. Sie gefährdet sogar eher die Sicherheit, als dass sie nutzt. Denn der Glaube „wir haben doch etwas für die Sicherheit getan“ wiegt den Anwender nicht nur in vermeintlicher Sicherheit, sondern hindert ihn unter Umständen daran, die exakt auf seine Bedürfnisse und Aufgaben angepasste, optimale Lösung zu implementieren. Und wer sich diesbezüglich umfassend informieren möchte, für den bietet der Oktober eine exzellente Lösung, die it-sa in Nürnberg. Da kann, besser sollte, man sich den sechsten bis achten Oktober 2020 schon einmal rot im Kalender markieren!

Zum 10. Geburtstag: itsa 2018 oder Das Prinzip Messe lebt

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Wieder ist eine it-sa über die Bühne gegangen – und wie! Offensichtlich kennt der Branchentreff in Nürnberg mittlerweile nur noch eine Richtung, nach oben! Denn auch in 2018, dem 10. Messejahr, ist die Veranstaltung wieder gewachsen. Statt 630 Aussteller nun 696, ein Flächenplus von 20%, deutlich internationaler bei Besuchern und Ausstellern und 12 Prozent mehr Besucher als 2017. Wenn man über 10 Jahre hinweg ständiges Wachstum verzeichnet, dann sind in der Frankenmetropole wohl einige Dinge richtig gemacht worden. Ein Vergleich mit der Entwicklung anderer IT-Messen, den Standorten Hannover und Stuttgart etwa, belegt dies eindeutig. Statt Schrumpfen oder Einstellung von Messen, kontinuierliches Wachstum. Aber es ist wohl zwei Dingen geschuldet, der Konzentration auf ein Thema und der Tatsache, dass mittlerweile auch dem letzten Anwender klar wurde – IT ohne Security stellt eine Gefahr dar, eine Gefahr für die Gesellschaft und für jedes einzelne Unternehmen. Erhalte ich also an einem fixen Ort einen breiten Überblick über den Markt, dann ist das Gespräch, das Fachsimpeln Aug-in-Aug immer noch attraktiv und zielführend!

So verwundert es auch nicht, dass die Aussteller absolut zufrieden waren. Das schlechteste Urteil, das ich gehört habe, lautete: „Die Messe entspricht unseren Erwartungen.“ Ansonsten reichten die Urteile von toll, über klasse, hoch zufrieden bis hin zu „super, unsere kühnsten Ziele wurden übertroffen!“ Dabei überzeugt die Aussteller die Qualität der Besucher, Fachpublikum und Entscheider, während die Besucher mittlerweile zu jedem Aspekt der IT-Security alle relevanten Marktteilnehmer vor Ort antreffen. Ergänzt um ein umfangreiches Kongressprogramm und einen neuen Startup-Wettbewerb untermauert die NürnbergMesse den Anspruch der it-sa als führende IT-Security Messe. Nur das Forenprogramm kann da mittlerweile nicht mehr mithalten, denn vieles was dort angeboten wird ist eher unter Unternehmens- und Produktpräsentation denn Information zu verstehen.

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Und der Rheinländer ist sich bereits jetzt sicher: Vom 08. Bis 10. Oktober 2019 geht es zum „jecken Jubiläum“ wieder nach Nürnberg!

„Wenn du aus Halle 9 raus kommst, bist du am Arsch der Welt!“

Einer der ersten O-Töne die ich auf der diesjährigen CEBIT hörte, offensichtlich ein Telefongespräch mit dem Kollegen in der Firma – und es stimmte. Es stimmte, weil es eben die neue CEBIT war. Vorher drehte sich sehr, sehr viel um und in den Hallen 2 – 7, doch die CEBIT 2018 hat ihren Fokus geändert. Und so fand man sich plötzlich in den Hallen 11-13, 25-27 und dem Freigelände inklusive Pavillons etwa von IBM oder Vodafone wieder. Da lag dann die Halle 9 auf einmal weit vom eigentlichen Geschehen entfernt. Da stand die CEBIT nun in ihrer „neuen Pracht“, das vorab schon bekannt gewordene Riesenrad von SAP, die Bühne für die Live-Auftritte von Musikern, Sonnenstühle, Sand, Streetfood – nun ja Imbiss könnte man sagen – neue Ideen, neues Format. Und jetzt?

Der Schwerpunkt von IBM lag in der Wolke / © itbeobachter

Um es vorweg zu nehmen, gescheitert ist das neue Konzept nicht, zur Gänze aufgegangen aber auch nicht! Doch das kann und darf man wohl auch nicht erwarten, denn es ging bei der Änderung des Konzepts nicht um eine Evolution sondern um eine Revolution. Was alle Beteiligten, Deutsche Messe, Aussteller, Besucher, Verbände, Interessierte… jetzt brauchen ist Zeit, Zeit, die sie sich mit der CEBIT 2018 erkauft haben. So kann in den nächsten 12 Monaten weiter am Konzept gearbeitet, nachjustiert, gefeilt, schlicht und ergreifend der nächste Schritt vollzogen werden. Denn eines ist deutlich geworden, die CEBIT ist anders, ist jünger geworden und das hat ihr sicherlich auch gefehlt!

Aber das allein reicht noch nicht. Die Messe mag (vordergründig) zufrieden sein mit dem Ergebnis. 120.000 Besucher an vier Tagen ist jetzt zwar nicht die Welt, aber schaut man einmal in die Sozialen Medien dann fällt schon auf, dass so viel Interesse und Anteilnahme in den letzten Jahren nicht zu verzeichnen war. Und hochgerechnet auf fünf Tage wären die mehr als 200.000 Besucher von 2017 zwar immer noch nicht erreicht, aber 150.000 ist für einen radikalen Richtungswechsel okay. Die Konzentration auf Kernfelder wie Digitalisierung, Security oder Künstliche Intelligenz ist gut und richtig. Auch wenn manches was groß angekündigt wurde, dann doch enttäuschend war. Dies gilt etwa für das Thema „Future Mobility“ mit lediglich sechs relevanten Ausstellern in der Halle – ADAC, Deutsche Bahn, eGo, Mitsubishi, Üstra und Volkswagen. Dennoch eine lockerere Atmosphäre ist kein Verbrechen und auf der Messe vielleicht einen gemeinsamen Abend in entspanntem Ambiente und bei Musik zu erleben, stört sicherlich keine Geschäftsbeziehung! Doch der nächste Schritt ist vielleicht der Schwerste, die Verbindung von alter CeBIT und der neuen CEBIT! Denn die Aussteller müssen mitziehen, sich, ihre Messestände und ihr Auftreten auf das Neue einstellen, die Gestaltung der Hallen muss stringenter erfolgen. Gerade hier war auch in diesem Jahr ein wilder Mix zu sehen, es stand zusammen was thematisch nicht unbedingt zusammengehörte. Denn am Ende zählt auch bei der neuen CEBIT das Ergebnis bei Ausstellern und Besuchern. Tiefrote Zahlen oder eine unattraktive Ausstellung können auf Dauer durch kein noch so tolles Konzept aufgefangen werden. Denn weiterhin sind Besucher gefragt, die ein konkretes Investment im Hinterkopf haben, einen bestimmten Informationsbedarf abdecken wollen. Der IT-Leiter aus dem Mittelstand sollte Hannover immer noch als ein lohnendes Ziel betrachten ohne gleichzeitig die Jungen, wer immer das sein mag, zu vergraulen. Aber dies ist zu schaffen, wenn sich die Messe darauf konzentriert Bewährtes in das neue Konzept einzubinden.

Lediglich sechs relevante Aussteller zum Thema „Future Mobility“  / © itbeobachter

Gelingt dies, dann kann die CEBIT wieder an Bedeutung gewinnen, ob sie jemals den Status um die Jahrtausendwende erreichen wird, ist zu bezweifeln. Aber das ist gar nicht nötig. Eine relevante IT-Messe in Deutschland, die ihren festen Platz in den Köpfen und Beinen hat, wäre schon ein überaus schöner Erfolg und wichtiger Impuls für unseren Standort.

Ich gebe offen zu, ich habe lange überlegt wie mir die CEBIT gefallen hat und so manches hat mich gestört, einiges hat mich kopfschüttelnd zurück gelassen. Ich habe hin und her überlegt mit dem Ergebnis, dass bald ein Monat vorbei und der Beitrag erst jetzt fertig ist. Doch eines ist sicher: Bei aller Kritik, bei allem Optimierungsbedarf, bei aller Veränderung, wenn im Juni 2019 vom 24. bis zum 28. CEBIT-Zeit in Hannover ist, bin ich vor Ort! Denn auch wenn noch längst nicht alles Gold ist was glänzt, diese CEBIT hat Mut gemacht, dass das neue Konzept der Messe neues Leben einhauchen kann!

Wieder in Hannover

Das erste Drittel des Jahres ist schon wieder rum, die ersten Messen bereits gelaufen. Dazu gehört selbstverständlich auch die traditionelle Reise nach Hannover – Stichwort IT – und eine Einschätzung zur Veranstaltung: 5 Tage, 210.000 Besucher und 5.800 Aussteller, ja das sind respektvolle Zahlen. Was jedoch für einen Veranstalter viel mehr zählt ist das Feedback der Aussteller! Und die waren – zumindest meine kleine Stichprobe ergibt dies – mit der Veranstaltung zufrieden. Mehr Kontakte hätten sich zwar alle gewünscht, aber genug Kontakte auf einer Messe, das gibt es wohl eh nicht. Was von allen Ausstellern betont wurde, war die Qualität der Gespräche und der Besucher. Wenige „Sehleute“, sehr viel sachkundiges Publikum mit einer hohen Entscheidungskompetenz. Letztlich also die Kontakte, die sich jeder Aussteller wünscht. #Daumenhoch

Bild Hannover Messe - Copyright Deutsche Messe

Hannover Messe – Quelle Deutsche Messe

Thematisch zeigte sich eine interessante Entwicklung! Denn der Blick auf eines der Hype-Themen – die Digitalisierung, das Internet der Dinge, IoT, Industrie 4.0 oder Smart Factory – offenbarte, es war ein zentrales Thema der Messe. Doch im Vergleich zum vergangenen Jahr begegnete man in den Hallen dem Thema auf andere Art und Weise: Es gab weniger aufgebaute Showcases, die verdeutlichen was die sogenannte Digitalisierung bedeuten kann. An deren Stelle war sachliche Information gefragt! Machen war an die Stelle „Erklären und Bebildern was #IoT sein kann“ getreten. Beleg dafür, dass die Digitalisierung in den Köpfen angekommen ist! #Daumenhoch

Ebenfalls interessant, welche Aussteller sich eine Halle teilten: Da fanden sich in Halle 6 unter anderem AWS, Cisco, Google, HP Enterprise, Huawei, Intel und Siemens, während IBM, Microsoft, Oracle UND SAP in Halle 7 zu sehen waren. Prominenz, sehr viel Prominenz! #Daumenhoch

Ich kann mich kaum noch daran erinnern, wann ich Oracle das letzte Mal auf der CeBIT gesehen habe – aber es war ja auch nicht die CeBIT, es war schließlich die Hannover Messe! Da wird es die (kleine?) IT-Tochter im Juni aber schwer haben, diesen Eindruck zu toppen. Zumal hinter vorgehaltener Hand davon gesprochen wurde, dass die CeBIT-Macher bereits dabei seien, deutlich zurückzurudern. Die CeBIT sei ja immer noch Messe und das mit dem Festival, gar nicht sooo in Stein gemeißelt. Aber das sehe ich / sehen wir ja dann im Juni!

Tag der Pressefreiheit

Sie ist nicht ‚ganz unwichtig‘ und Grundvoraussetzung für eine freie Gesellschaft – die Pressefreiheit. Und heute feiert die UNO den „Tag der Pressefreiheit“. Passend dazu hat Severin Tatarczyk zehn wichtige Fakten dazu gesammelt!

Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland Artikel 5:

(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.
(2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.
(3) Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. Die Freiheit der Lehre entbindet nicht von der Treue zur Verfassung.
Es ist unsere Aufgabe darauf zu achten, dass es dabei bleibt!

Digital, smart & Co – nur der Veranstalter nicht

Als regelmäßiger Messebesucher ist man ja einiges gewohnt! Dazu zählen das klassische #Buzzwordbingo in Bezug auf die Messe, deren Konzept und die dort ausgestellten Produkte / Dienstleistungen – Pardon Innovationen. Und der Besucher wird vorab auch gerne mit den brandheißesten News versorgt, wer sich denn als Aussteller angemeldet hat, was sich so tolles, innovatives tut. Kann man machen. Aber wenn es denn einen Teil der Kundschaft, die Aussteller, bewirbt und für Aufmerksamkeit sorgt, ein durchaus nachvollziehbarer Schritt.

Und es gibt die E-world energy & water eine total digitale Messe, also vom Anspruch her. Das klingt in Marketingsprech unglaublich klasse, es gibt neben der Messe zusätzlich noch ein Kongressprogramm und superspitzen „Side-Events“ – cool! (Auf so eine krasse Idee ist noch kein Veranstalter vorher gekommen.) Aber wir sind ja schließlich im Jahre 2018, da ist ja alles irgendwie mit Nullen und Einsen, ach ja genau SMART und DIGITAL. Gibt man zum Beispiel den Suchbegriff „Smart“ ein hagelt es 2761 Ergebnisse (vor allem Dank der Themen „Smart City“ und „Smart Energy“), bei „Digital“ 887 und bei „Digialisierung“ immer noch 209. Und weil das so ist, gibt es natürlich auch einen Preis, sorry „Award“ und zwar den „Digital Energy Award“!

E-world 2018 Suche Smart

 

Einfach nur GRANDIOS, daher möchte man selbstverständlich ein Ticket erwerben, falls man keines von einem Aussteller erhalten hat. Also rauf auf die Webseite und kaufen. Oh, geht nicht, stattdessen eine Vorregistrierung. Gut, senkt den Kaufpreis um 50%! Aber dann kaufe ich jetzt sofort. Ach nö, klappt immer noch nicht zuerst einmal einige Informationen liefern was man denn auf der Messe so will – Zeit verplempern natürlich, was denn sonst? Und nach dem Abnicken der Datenschutzerklärung ist der Vorgang abgeschlossen und es geht …. nicht ans Bezahlen! Nein, man bekommt eine E-Mail mit PDF, das Dokument soll man bitte ausdrucken, mitbringen, vor Ort an der Kasse vorzeigen und danach bezahlen – smart eben!

Eine absolute „innovative“ Messe die E-world und ein Veranstalter der wirklich auf der Höhe der Zeit ist. Was ich mich jedoch die ganze Zeit frage, fühlt man sich als smarter Aussteller nicht veräppelt? Mir als Besucher drängt sich im Jahre 2018 jedenfalls ein ganz bestimmter Eindruck auf! Selbstredend ein smarter Eindruck!

Track your Tracker – die bekannte Geschichte von Wasser und Wein

Tracker

Was seit einiger Zeit immer mehr nervt, ist diese Unsitte beim Besuch einer Website direkt eine Aufforderung zu erhalten, doch bitte den Adblocker auszuschalten. Selbstverständlich verstehe ich, dass das Angebot im Netz irgendwie finanziert werden muss / soll. Und die Verlage haben da zum Beispiel so ihre Schwierigkeiten, aber das ist wiederum kein ganz neues Kapitel. Das Abo wäre so ein Weg, aber ein Abo bedeutet in diesem Falle nicht gleichzeitig, dass auf eine aggressive Form der Onlinewerbung verzichtet wird.

Vielmehr hat man sich von Verlagsseite entschlossen, Wasser zu predigen und Wein zu trinken, auch wenn das noch nie zum moralisch einwandfreien Verhalten gezählt hat. Aber Moral und Geld sind In diesem Fall eben zwei unterschiedliche Paar Schuhe. De facto meint das die Aufrüstung von Verlagsseite mit Trackern. Beispiele gefällig:

  • ZDF: 4 Tracker
  • ARD: 8 Tracker
  • Manager Magazin: 9 Tracker
  • CIO: 10 Tracker
  • Mobilegeeks: 10 Tracker
  • Impulse: 11 Tracker
  • Computerwoche: 15 Tracker
  • FAZ: 19 Tracker
  • Der Spiegel: 24 Tracker
  • Handelsblatt: 27 Tracker
  • Bild: 31 Tracker
  • Wirtschaftswoche: 31 Tracker
  • Süddeutsche Zeitung: 41 Tracker

Diese Liste ist selbstverständlich nur eine kleine Auswahl und besteht aus Marken, die ich beruflich regelmäßig besuchen und lesen muss. Ausnahme sind die öffentlich-rechtlichen Anbieter und Bild, die ich zwecks Gegenüberstellung ausgewählt habe. Die kleine Stichprobe belegt, dass gerade die „Dickschiffe“ und prominenten Publikationen – die sich selbst gerne auch als Qualitätsmedien bezeichnen – negativ auffallen und sich vom Boulevard nicht sonderlich abheben! Und nur um das einmal klarzustellen liebe Verlage, der Adblocker des Lesers / Besuchers ist böse, aber seine Reise via Browser so interessant, dass ihr alles wissen müsst und wollt! Seid ihr vielleicht einmal auf eine naheliegende Idee gekommen, dass das EINE mit dem ANDEREN vielleicht etwas zu tun haben könnte? Gut, ist nur so eine Idee!

Wenn ihr die von euch häufig besuchten Seiten überprüfen wollt, dann könnt ihr das hier machen: https://www.sit.fraunhofer.de/de/track-your-tracker/

Und vielen Dank an das Fraunhofer Institut SIT, das Center for Advanced Security Research Darmstadt und das EC Spride für dieses wunderbare Tool!

IT Sicherheit 2.0/17

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Sie ist Geschichte, die it-sa 2017! Und wieder ist sie größer geworden was die Zahl der Aussteller (Plus 28%), die verkaufte Fläche (Plus 46%) und die Zahl der Besucher (Plus 25%) anbetrifft. Wenn man wie ich – die Messe vom ersten Tag an in Nürnberg begleitet hat – dann beeindruckt diese Entwicklung ganz besonders. Damals als es los ging, verströmte die Messe den Charme der Improvisation. Viele Foren und Diskussionen, dazwischen einige einfache Messestände das war es. Und heute ist es eine „richtige“ Messe geworden – dieses Jahr der Umzug in die Hallen 9 und 10 – samt Negativentwicklungen. Die Stände deutlich größer, professioneller und beeindruckender. Die üblichen Versuche den Besucher mit Einladungen zu Kaffee, Eis, Popcorn & Co. an den eigenen Stand zu locken. Vortragsreihen mit 15-Minuten-Slots, die oftmals immer noch zu lang und in einigen wenigen Fällen leider zu kurz sind. Und gestritten wird auf Podien leider viel zu selten, eher gar nicht, da es die Podien auch nicht mehr gibt.

Aber eines ist die Messe heute auf jeden Fall, die Leitmesse zum Thema IT-Security. Und betrachtet man die steigenden Besucherzahlen, dann trifft sie auch den Nerv der Zeit. IT-Security gewinnt eben, auch aufgrund zusätzlicher Vorschriften und Gesetzesverschärfungen, endlich die Bedeutung, die ihr schon seit langem zusteht. Begeistert – „tolle Messe“, „wir sind sehr zufrieden“, „wenn jetzt der Donnerstag noch genauso verläuft dann war es super“ – waren auf jeden Fall alle Austeller, die ich gesprochen habe. Zumindest sofern diese noch reden konnten, denn bei einigen war die Stimme entweder schon stark angegriffen oder hatte bereits kapituliert.

Zu den Themen zählten Cloud Security, die von den meisten Ausstellern bedient wurde, und natürlich die im Mai 2018 umzusetzende DSGVO. Trend- oder Mussthemen halt, die auf die ein oder andere Weise wohl bei allen Unternehmen Beachtung finden. Verständlich, denn als Aussteller verfolgt man eben nicht caritative Ziele! Was mir persönlich jedoch viel zu kurz kam, war das Feld der IoT-Security. Im vergangenen Jahr noch war IoT, ob des Mirai-Botnetzes ein wichtiges, da brandaktuelles Thema. Schaut man in die Prognosen, dann gehen die Experten mittlerweile von mindestens 25 Milliarden smarten Geräten / Dingen in 2020 aus. Und dennoch waren viel zu wenige Aussteller auf das Thema fokussiert. Wenn dann war es oftmals lediglich ein Randthema und auf den Ständen in die Ecke gedrängt. Hier hätte ich mir einen stärkeren Schwerpunkt gewünscht, auch und gerade im Vorgriff auf die Zukunft und die damit verbundenen großen Risiken und Gefahren! Ärgerlich war auch der Messestand der Startups. Selbst wenn es keine ausreichende Anzahl an Interessenten gegeben haben sollte, auf einen Anbieter, der seit fast anderthalb Jahrzehnten mit Erfolg auf dem Markt agiert, trifft jedenfalls die Bezeichnung Startup längst nicht mehr zu! Aber das kann sich ja in 2018 dann auch ändern. Überprüfen werde ich das mit Sicherheit, denn der Oktober ist auch in 2018 bei mir wieder der itsa-Monat!

Warum setzen CRM-Anbieter eigentlich keine CRM-Systeme ein? Ein Bericht über die Wirren der Software-Auswahl

Die Lektüre der IT-Fachpresse gehört zum beruflichen Alltag bei mir, erst recht, wenn ich – privat oder beruflich – auf der Suche nach neuer Hard- oder Software bin. Dieses Mal betrifft es eine CRM-Lösung. Die momentan im Einsatz befindliche Software deckt weder meinen geänderten, da erweiterten Bedarf ab, noch ist sie vom Handling so richtig bequem und benutzerfreundlich. Also etwas Neues muss her. Was möchte ich, was brauche ich unbedingt, was wäre schön aber nicht notwendig?

Alles kein Problem, schließlich strotzt der Markt ja nur so von Alternativen. Recherche in der Fachpresse, im Netz, auf Messen unter anderem der CeBIT, Gespräche mit Bekannten, anderen Selbstständigen und heraus kam eine Liste mit potenziellen Anbietern, die offensichtlich alle Wünsche abdeckten und auch zukunftssicher erscheinen. Cloud oder inhouse, Preise, Zukunftsfähigkeit alles wird definiert – es kann losgehen. Ach ja und CRM oder xRM ist ja sowieso total wichtig und angesagt und für einen gesteigerten Umsatz aber sowas von notwendig, stand zumindest so oder in ähnlicher Weise in zig Beiträgen.

Also los geht es – das lässt sich ja in einem klar definierten Zeitrahmen durchführen. Dachte ich:

  • Versuch Nummer 1: Kontaktaufnahme auf der CeBIT, interessante und anwenderfreundliche Software, Cloud-fähig, exzellentes Preis- / Leistungsverhältnis – ja klingt gut und sieht auch gut aus. Also Karte übergeben und Kontaktaufnahme durch den Vertrieb vereinbart und dann gewartet und gewartet. Kein Anruf, keine E-Mail, kein irgendwie gearteter Versuch mich doch als Kunden zu gewinnen. Hm, es scheint DAS ist doch keine leistungsfähige CRM-Software!
  • Versuch Nummer 2: Ebenfalls Kontaktaufnahme auf der CeBIT, auch schöne Lösung, auch Cloud-fähig. Und dann folgt im vereinbarten Abstand zur Messe die E-Mail und ein weiterer Austausch. Aber dieser Austausch findet offensichtlich nicht nur mit mir statt. Denn kurze Zeit später erhalte ich nicht nur von diesem Unternehmen einen Newsletter mit Informationen (dem ich zugestimmt habe), sondern auch eines zweiten Unternehmens (nach dem ich nicht gefragt wurde) mit derselben Postanschrift und demselben Geschäftsführer. Da hake ich doch mal nach und frage, wie man an diesen Lead gekommen ist. Dies ist offensichtlich peinlich, denn Antwort bekomme ich keine. Doch Anbieter Nummer 2 meldet sich noch einmal, dem ich ob des Umgangs mit personenbezogenen Daten dankend absage!
  • Versuch Nummer 3: Hm, sah gut aus ist dann aber nach einer „Empfehlung“ eines neuen Lieferanten als Lösung ausgeschieden, da mein Lieferant wegen des Tempos des CRM zu oft flucht!
  • Versuch Nummer 4: Jetzt werde ich im Netz aktiv, lade mir von der Hersteller-Webseite eine Broschüre und einen Entscheidungshelfer herunter, gebe meine Kontaktdaten an und werde innerhalb kürzester Zeit angerufen. Das fängt schon mal gut an. Man tauscht sich aus, am Ende wird dann ein Termin für ein Webinar vereinbart um das Produkt einmal genauer kennenzulernen. Sehr gut – bis hierhin. Als der Termin besprochen werden soll, geht es um den Partner des Herstellers und es taucht das Systemhaus aus Versuch Nummer 2 auf. Unmissverständliche Antwort von mir – jedes Systemhaus ist okay, nur nicht dieses! Und wer ruft am Tag vor dem Webinar an? Man ahnt es schon… Bei der nächsten Kontaktaufnahme durch den Hersteller kann ich nicht ans Telefon, habe selber einen Termin und seitdem herrscht das Schweigen im Walde… Gut, Informationen, Termine oder Aufgaben im CRM einzutragen klappt anscheinend nicht – damit ist auch die Lösung raus.
  • Versuch Nummer 5: Dieses Mal wieder Messe! Sehr gutes Gespräch auf dem Messestand und am Schluss Karte übergeben. Da ich mich vor allem für die Cloud-Lösung und zu einem zentralen Aspekt informiere erhalte ich die Zusage, innerhalb von 4-6 Wochen ruft mich jemand an, der mir genau dazu ausgiebig Auskunft erteilen kann. Kontaktaufnahme ist auch erfolgt, allerdings per E-Mail. Und die Auskunft bestand aus einem Hinweis, ich solle mir doch einmal dies und das bei der Lösung xyz anschauen, das könnte meine Bedürfnisse abdecken?! Ach so, und die E-Mail-Adresse hatte man statt von meiner Visitenkarte aus dem Impressum genommen. Zügige Antwort von meiner Seite, ich sei weiterhin interessiert, aber man habe offensichtlich die falsche E-Mail-Adresse… Vier Wochen später neue E-Mail, wieder an die falsche Adresse! Offensichtlich kann man die Art der Kontaktaufnahme nicht einpflegen und Einträge im CRM-System nicht nachträglich ändern – damit ist auch die Lösung raus.

So und knapp 18 Monate nach dem Start dieses Projekts habe ich andere und deutlich mehr Fragen zum Thema CRM: Ist ein CRM-System wirklich sooo wichtig für das Marketing, dass es diesen Ärger wert ist? Bringt ein CRM-System überhaupt etwas, wenn schon Hersteller oder Systemhäuser entweder damit nicht umgehen können oder wollen? Ab welcher Zahl von Nutzer-Lizenzen wird man ernst genommen, korrekt bearbeitet und behandelt? Ist das alles nur Pech, dummer Zufall oder steckt da doch System dahinter?

Auf eins bin ich aber bereits jetzt gespannt – den nächsten tollen Fachartikel, der mir die Relevanz eines xRM-Systems für den Alltag im Unternehmen und die Bedeutung für den Umsatz beschreibt!