10 Apps, die aufs Smartphone gehören

Heute bin ich über Twitter auf eine richtig interessante Aktion von „Das Blogmagazin“ gestoßen – 10 Apps, die aufs Smartphone gehören. Welches sind denn nun die Apps, die so gerne benutzt werden, dass man nicht mehr auf sie verzichten möchte? Interessant zu erfahren, was andere Anwender nutzen, welche Gemeinsamkeiten, welche Unterschiede existieren.

Schaut doch einfach einmal rein und vergleicht die Ergebnisse mit euren Präferenzen. Und wer Interesse hat, kann seine Vorschläge ja Severin Tatarczyk auch unterbreiten!

Track your Tracker – die bekannte Geschichte von Wasser und Wein

Tracker

Was seit einiger Zeit immer mehr nervt, ist diese Unsitte beim Besuch einer Website direkt eine Aufforderung zu erhalten, doch bitte den Adblocker auszuschalten. Selbstverständlich verstehe ich, dass das Angebot im Netz irgendwie finanziert werden muss / soll. Und die Verlage haben da zum Beispiel so ihre Schwierigkeiten, aber das ist wiederum kein ganz neues Kapitel. Das Abo wäre so ein Weg, aber ein Abo bedeutet in diesem Falle nicht gleichzeitig, dass auf eine aggressive Form der Onlinewerbung verzichtet wird.

Vielmehr hat man sich von Verlagsseite entschlossen, Wasser zu predigen und Wein zu trinken, auch wenn das noch nie zum moralisch einwandfreien Verhalten gezählt hat. Aber Moral und Geld sind In diesem Fall eben zwei unterschiedliche Paar Schuhe. De facto meint das die Aufrüstung von Verlagsseite mit Trackern. Beispiele gefällig:

  • ZDF: 4 Tracker
  • ARD: 8 Tracker
  • Manager Magazin: 9 Tracker
  • CIO: 10 Tracker
  • Mobilegeeks: 10 Tracker
  • Impulse: 11 Tracker
  • Computerwoche: 15 Tracker
  • FAZ: 19 Tracker
  • Der Spiegel: 24 Tracker
  • Handelsblatt: 27 Tracker
  • Bild: 31 Tracker
  • Wirtschaftswoche: 31 Tracker
  • Süddeutsche Zeitung: 41 Tracker

Diese Liste ist selbstverständlich nur eine kleine Auswahl und besteht aus Marken, die ich beruflich regelmäßig besuchen und lesen muss. Ausnahme sind die öffentlich-rechtlichen Anbieter und Bild, die ich zwecks Gegenüberstellung ausgewählt habe. Die kleine Stichprobe belegt, dass gerade die „Dickschiffe“ und prominenten Publikationen – die sich selbst gerne auch als Qualitätsmedien bezeichnen – negativ auffallen und sich vom Boulevard nicht sonderlich abheben! Und nur um das einmal klarzustellen liebe Verlage, der Adblocker des Lesers / Besuchers ist böse, aber seine Reise via Browser so interessant, dass ihr alles wissen müsst und wollt! Seid ihr vielleicht einmal auf eine naheliegende Idee gekommen, dass das EINE mit dem ANDEREN vielleicht etwas zu tun haben könnte? Gut, ist nur so eine Idee!

Wenn ihr die von euch häufig besuchten Seiten überprüfen wollt, dann könnt ihr das hier machen: https://www.sit.fraunhofer.de/de/track-your-tracker/

Und vielen Dank an das Fraunhofer Institut SIT, das Center for Advanced Security Research Darmstadt und das EC Spride für dieses wunderbare Tool!

Social Media Prisma 2017/2018

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Das Social Media Prisma zeigt die Landschaft der Social Media mit allen relevanten Kanälen und gilt nun seit Jahren als der Qualitätsstandard für die relevantesten Social Media Plattformen, Tools und Anbieter. So werden insgesamt 250+ Anbieter in 25 Kategorien aufgelistet. Wer also irgend etwas mit Social Media macht oder machen soll, für den ist der Download eigentlich Pflicht! Und den findet ihr hier:

https://ethority.de/social-media-prisma/

IT Sicherheit 2.0/17

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Sie ist Geschichte, die it-sa 2017! Und wieder ist sie größer geworden was die Zahl der Aussteller (Plus 28%), die verkaufte Fläche (Plus 46%) und die Zahl der Besucher (Plus 25%) anbetrifft. Wenn man wie ich – die Messe vom ersten Tag an in Nürnberg begleitet hat – dann beeindruckt diese Entwicklung ganz besonders. Damals als es los ging, verströmte die Messe den Charme der Improvisation. Viele Foren und Diskussionen, dazwischen einige einfache Messestände das war es. Und heute ist es eine „richtige“ Messe geworden – dieses Jahr der Umzug in die Hallen 9 und 10 – samt Negativentwicklungen. Die Stände deutlich größer, professioneller und beeindruckender. Die üblichen Versuche den Besucher mit Einladungen zu Kaffee, Eis, Popcorn & Co. an den eigenen Stand zu locken. Vortragsreihen mit 15-Minuten-Slots, die oftmals immer noch zu lang und in einigen wenigen Fällen leider zu kurz sind. Und gestritten wird auf Podien leider viel zu selten, eher gar nicht, da es die Podien auch nicht mehr gibt.

Aber eines ist die Messe heute auf jeden Fall, die Leitmesse zum Thema IT-Security. Und betrachtet man die steigenden Besucherzahlen, dann trifft sie auch den Nerv der Zeit. IT-Security gewinnt eben, auch aufgrund zusätzlicher Vorschriften und Gesetzesverschärfungen, endlich die Bedeutung, die ihr schon seit langem zusteht. Begeistert – „tolle Messe“, „wir sind sehr zufrieden“, „wenn jetzt der Donnerstag noch genauso verläuft dann war es super“ – waren auf jeden Fall alle Austeller, die ich gesprochen habe. Zumindest sofern diese noch reden konnten, denn bei einigen war die Stimme entweder schon stark angegriffen oder hatte bereits kapituliert.

Zu den Themen zählten Cloud Security, die von den meisten Ausstellern bedient wurde, und natürlich die im Mai 2018 umzusetzende DSGVO. Trend- oder Mussthemen halt, die auf die ein oder andere Weise wohl bei allen Unternehmen Beachtung finden. Verständlich, denn als Aussteller verfolgt man eben nicht caritative Ziele! Was mir persönlich jedoch viel zu kurz kam, war das Feld der IoT-Security. Im vergangenen Jahr noch war IoT, ob des Mirai-Botnetzes ein wichtiges, da brandaktuelles Thema. Schaut man in die Prognosen, dann gehen die Experten mittlerweile von mindestens 25 Milliarden smarten Geräten / Dingen in 2020 aus. Und dennoch waren viel zu wenige Aussteller auf das Thema fokussiert. Wenn dann war es oftmals lediglich ein Randthema und auf den Ständen in die Ecke gedrängt. Hier hätte ich mir einen stärkeren Schwerpunkt gewünscht, auch und gerade im Vorgriff auf die Zukunft und die damit verbundenen großen Risiken und Gefahren! Ärgerlich war auch der Messestand der Startups. Selbst wenn es keine ausreichende Anzahl an Interessenten gegeben haben sollte, auf einen Anbieter, der seit fast anderthalb Jahrzehnten mit Erfolg auf dem Markt agiert, trifft jedenfalls die Bezeichnung Startup längst nicht mehr zu! Aber das kann sich ja in 2018 dann auch ändern. Überprüfen werde ich das mit Sicherheit, denn der Oktober ist auch in 2018 bei mir wieder der itsa-Monat!

Warum setzen CRM-Anbieter eigentlich keine CRM-Systeme ein? Ein Bericht über die Wirren der Software-Auswahl

Die Lektüre der IT-Fachpresse gehört zum beruflichen Alltag bei mir, erst recht, wenn ich – privat oder beruflich – auf der Suche nach neuer Hard- oder Software bin. Dieses Mal betrifft es eine CRM-Lösung. Die momentan im Einsatz befindliche Software deckt weder meinen geänderten, da erweiterten Bedarf ab, noch ist sie vom Handling so richtig bequem und benutzerfreundlich. Also etwas Neues muss her. Was möchte ich, was brauche ich unbedingt, was wäre schön aber nicht notwendig?

Alles kein Problem, schließlich strotzt der Markt ja nur so von Alternativen. Recherche in der Fachpresse, im Netz, auf Messen unter anderem der CeBIT, Gespräche mit Bekannten, anderen Selbstständigen und heraus kam eine Liste mit potenziellen Anbietern, die offensichtlich alle Wünsche abdeckten und auch zukunftssicher erscheinen. Cloud oder inhouse, Preise, Zukunftsfähigkeit alles wird definiert – es kann losgehen. Ach ja und CRM oder xRM ist ja sowieso total wichtig und angesagt und für einen gesteigerten Umsatz aber sowas von notwendig, stand zumindest so oder in ähnlicher Weise in zig Beiträgen.

Also los geht es – das lässt sich ja in einem klar definierten Zeitrahmen durchführen. Dachte ich:

  • Versuch Nummer 1: Kontaktaufnahme auf der CeBIT, interessante und anwenderfreundliche Software, Cloud-fähig, exzellentes Preis- / Leistungsverhältnis – ja klingt gut und sieht auch gut aus. Also Karte übergeben und Kontaktaufnahme durch den Vertrieb vereinbart und dann gewartet und gewartet. Kein Anruf, keine E-Mail, kein irgendwie gearteter Versuch mich doch als Kunden zu gewinnen. Hm, es scheint DAS ist doch keine leistungsfähige CRM-Software!
  • Versuch Nummer 2: Ebenfalls Kontaktaufnahme auf der CeBIT, auch schöne Lösung, auch Cloud-fähig. Und dann folgt im vereinbarten Abstand zur Messe die E-Mail und ein weiterer Austausch. Aber dieser Austausch findet offensichtlich nicht nur mit mir statt. Denn kurze Zeit später erhalte ich nicht nur von diesem Unternehmen einen Newsletter mit Informationen (dem ich zugestimmt habe), sondern auch eines zweiten Unternehmens (nach dem ich nicht gefragt wurde) mit derselben Postanschrift und demselben Geschäftsführer. Da hake ich doch mal nach und frage, wie man an diesen Lead gekommen ist. Dies ist offensichtlich peinlich, denn Antwort bekomme ich keine. Doch Anbieter Nummer 2 meldet sich noch einmal, dem ich ob des Umgangs mit personenbezogenen Daten dankend absage!
  • Versuch Nummer 3: Hm, sah gut aus ist dann aber nach einer „Empfehlung“ eines neuen Lieferanten als Lösung ausgeschieden, da mein Lieferant wegen des Tempos des CRM zu oft flucht!
  • Versuch Nummer 4: Jetzt werde ich im Netz aktiv, lade mir von der Hersteller-Webseite eine Broschüre und einen Entscheidungshelfer herunter, gebe meine Kontaktdaten an und werde innerhalb kürzester Zeit angerufen. Das fängt schon mal gut an. Man tauscht sich aus, am Ende wird dann ein Termin für ein Webinar vereinbart um das Produkt einmal genauer kennenzulernen. Sehr gut – bis hierhin. Als der Termin besprochen werden soll, geht es um den Partner des Herstellers und es taucht das Systemhaus aus Versuch Nummer 2 auf. Unmissverständliche Antwort von mir – jedes Systemhaus ist okay, nur nicht dieses! Und wer ruft am Tag vor dem Webinar an? Man ahnt es schon… Bei der nächsten Kontaktaufnahme durch den Hersteller kann ich nicht ans Telefon, habe selber einen Termin und seitdem herrscht das Schweigen im Walde… Gut, Informationen, Termine oder Aufgaben im CRM einzutragen klappt anscheinend nicht – damit ist auch die Lösung raus.
  • Versuch Nummer 5: Dieses Mal wieder Messe! Sehr gutes Gespräch auf dem Messestand und am Schluss Karte übergeben. Da ich mich vor allem für die Cloud-Lösung und zu einem zentralen Aspekt informiere erhalte ich die Zusage, innerhalb von 4-6 Wochen ruft mich jemand an, der mir genau dazu ausgiebig Auskunft erteilen kann. Kontaktaufnahme ist auch erfolgt, allerdings per E-Mail. Und die Auskunft bestand aus einem Hinweis, ich solle mir doch einmal dies und das bei der Lösung xyz anschauen, das könnte meine Bedürfnisse abdecken?! Ach so, und die E-Mail-Adresse hatte man statt von meiner Visitenkarte aus dem Impressum genommen. Zügige Antwort von meiner Seite, ich sei weiterhin interessiert, aber man habe offensichtlich die falsche E-Mail-Adresse… Vier Wochen später neue E-Mail, wieder an die falsche Adresse! Offensichtlich kann man die Art der Kontaktaufnahme nicht einpflegen und Einträge im CRM-System nicht nachträglich ändern – damit ist auch die Lösung raus.

So und knapp 18 Monate nach dem Start dieses Projekts habe ich andere und deutlich mehr Fragen zum Thema CRM: Ist ein CRM-System wirklich sooo wichtig für das Marketing, dass es diesen Ärger wert ist? Bringt ein CRM-System überhaupt etwas, wenn schon Hersteller oder Systemhäuser entweder damit nicht umgehen können oder wollen? Ab welcher Zahl von Nutzer-Lizenzen wird man ernst genommen, korrekt bearbeitet und behandelt? Ist das alles nur Pech, dummer Zufall oder steckt da doch System dahinter?

Auf eins bin ich aber bereits jetzt gespannt – den nächsten tollen Fachartikel, der mir die Relevanz eines xRM-Systems für den Alltag im Unternehmen und die Bedeutung für den Umsatz beschreibt!

Ach CeBIT – „Ich weiß es doch auch nicht“!

Wilfried Schmicklers Programm spiegelt wunderbar wieder, wie es mir in den letzten Tagen in Hannover gegangen ist. Ob die Messe ein Erfolg war – „Ich weiß es doch auch nicht“. (Offizielle Pressemitteilungen verkünden da eh immer das Gleiche: Die Messe war ein voller Erfolg!) Einige Aussteller waren begeistert und sprachen bereits am Mittwoch von einem großen Erfolg, einige waren halbwegs zufrieden und einige gar nicht. Das ist aber auf jeder Veranstaltung so, also auch kein Beweis. Schlangen beim Einlass bildeten sich auch wieder, ganz anders als in den letzten Jahren.

Schlangen am Eingang und dies lag nicht nur an den Taschenkontrollen. 21.03.2017 vom itbeobachter

Aber dieses Gefühl der Marginalisierung der Messe stellte sich dennoch ein, dass hier in Hannover gerade etwas ganz, ganz schief läuft. Es war ein diffuses Gefühl unterstützt von den Gesprächen, den Eindrücken und dem teilweisen „weiter so“ der Aussteller. Paradigmatisch kann hierfür die „gute, alte“ Halle 3 stehen, die „Halle der Hölle“ oder im CeBIT-Sprech: Digital Office Area. Das Konzept der meisten Aussteller hat sich in den letzten Jahren jetzt nicht sooo sehr geändert. Alles selbstverständlich total digital, innovativ, irgendwas mit Akten und Archiv und der unheimlich großen Relevanz für JEDES Unternehmen – also exakt das, was ich vor etwa 20 Jahren in Essen auch schon gehört oder gesehen habe. Vorträge und Foren auf denen seit x-Jahren in nicht immer unterschiedlichen Varianten das Gleiche erzählt wurde und man sich gegenseitig versicherte wie relevant das eigene Tun / Geschäftsfeld doch ist. Nur die Realität 2017 spiegelt das jetzt nicht unbedingt wieder. Ich habe beim Rundgang in dieser Halle exakt drei Aussteller gefunden, die da einen anderen und nach meinem Empfinden zeitgemäßeren Ansatz verfolgen, aber das war es auch schon. Diese Konzepte von vorvorgestern sind ein Beispiel dafür, warum die Musik in Sachen IT / Innovation jetzt anderen Orts spielt etwa in Barcelona oder Berlin.

Was man anders machen könnte – „Ich weiß es doch auch nicht“. Dass aber etwas anders laufen muss, das erschien mir klar oder um es mit den Worten von Georg Christoph Lichtenberg zu sagen: ”Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders wird; aber so viel kann ich sagen, es muss anders werden, wenn es gut werden soll.” Denn in den Hallen geisterte der Satz herum: „Das ist das letzte Mal, dass ich auf der CeBIT bin!“ Und dann wurde vom Leder gezogen, dass es eine wahre Pracht war, die fehlende Fokussierung kritisiert, das Festhalten an alten Rollenbildern, das Fehlen von Konzepten wie man Diskussion, Business, Motivation, Coolness … wieder einmal in Hannover versammeln könnte. Ach so und Coolness meint in diesem Falle nicht, das gesamte Standpersonal mit bunten Sneakers etwa in Orange oder Giftgrün auszustatten!

Cool hingegen der Coyote III vom DFKI. 21.03.2017 vom itbeobachter

Soweit war also irgendwie alles beim Alten geblieben, das letzte spannende Netzwerkgespräch am Mittwoch absolviert und vor der Abreise noch mal kurz kontrolliert ob noch irgend etwas Interessantes gemeldet wurde – Yep es gab etwas Neues, ein neues Konzept für die CeBIT. Gähn! Die Messeleitung hat in den letzten Jahren, eigentlich seit den Boomjahren ständig versucht irgend etwas zu verändern, um die Marginalisierung zu stoppen. Mal mit der Konzentration auf das Business, mal mit Avancen an den Consumer, mal als hippe Veranstaltung (Webciety), dann wieder klassisch, oder – an dieser Stelle setze bitte jede(r )das ein, was gerade einfällt – herausgekommen ist stets dasselbe Ergebnis: der dauerhafte Niedergang und Bedeutungsverlust der CeBIT. Okay, Business as usual, doch stopp was steht da Juni? Steht da wirklich Juni? Nee, da kann gar nicht Juni stehen! Doch, die sprechen wirklich von einer Verlegung in den Juni! Quasi halbe Strecke zwischen Barcelona und Berlin = die letzte Chance. Und dann etwas von Festival, gesellschaftlicher Relevanz, Diskussion, Disruption und Impulsen. Sie wollen moderner, attraktiver werden. Wenn das nicht das übliche Gefasel von Neuorientierung und so weiter ist, die Messeleitung vielleicht einmal einen längeren Atem an den Tag legt, dann, ja dann könnte es gelingen und die Marginalisierung, der Bedeutungsverlust gestoppt werden. Das wäre allenfalls ein erster Schritt, nicht weniger, aber auch nicht mehr als das. Prognose? Ach CeBIT – „Ich weiß es doch auch nicht“!

MINT – es geht aufwärts

Es war bereits einmal Thema in diesem Blog – die MINT-Studienfächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik und ihr leidiger Ruf in Deutschland. Aber zu unserem Glück – die Exportnation ist händeringend auf qualifizierte Fachkräfte angewiesen – hat sich in den letzten Jahren etwas zum Positiven entwickelt.

Das Werben seitens Politik und Wirtschaft, die Förderprogramme für Frauen, die Wettbewerbe, vielleicht aber auch die weiterhin stark wachsende Bedeutung von IT und Technik im Alltag zeigen deutliche Erfolge: Von ehemals 195.300 Studienanfängern an deutschen Hochschulen im Jahr 2008 auf 347.000 in 2015, ein Anstieg um fast 78 Prozent, und das bei insgesamt 505.910 Studienanfängern Im Studienjahr 2016/2017 (Sommersemester 2016 und Wintersemester 2016/17). Davon sind mittlerweile 32 Prozent Frauen, während es vor drei Jahren nur 26 Prozent waren. In der Mathematik und bei den Naturwissenschaften war die Geschlechterverteilung 2015 bereits mit 48 Prozent weiblichen Studienstarterinnen fast paritätisch. Da möchte man doch glatt mit Begeisterung rufen – weiter so!

BlackBerry – Siechtum einer Kultmarke im Smartphone Markt

Blackberry, das war über Jahre hinweg das Symbol für den Manager: E-Mail-Maschine, mit der man dokumentieren konnte, ich bin wichtig, ich bin (Top-) Manager. Aber fern ab dieses gängigen Klischees gab es verschiedene Gründe, warum es für eine ganze Reihe von Anwendern ein Smartphone der Kanadier sein musste. Die Tastatur war das eine, das andere war die Sicherheit der Kommunikation. Und das hat man beim Hersteller durchaus ernst genommen, die Übernahme des deutschen Verschlüsselungsanbieters Secusmart ist ein Beleg dafür.

Doch auf einmal scheint alles anders zu sein. Sicherheit schön und gut, aber soooo wichtig ist das jetzt auch nicht für unser Geschäftsmodell. Zumindest so oder so ähnlich scheint man in der Konzernspitze zu denken, wenn man den Nachrichten trauen darf: Das Aushändigen von Nutzerdaten (etwa BBM-Nachrichten) an Behörden in der ganzen Welt scheint business as usual zu sein. Und nein, dabei geht es nicht nur um Terrorismus. Neben dem Korruptionsverfahren gegen die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff soll davon auch das Verfahren wegen Dopings des US Baseball-Stars Alex Rodriguez betroffen gewesen sein. Und man ist überaus stolz auf diese Kooperation, für die nach Recherche des kanadischen Nachrichtenmagazins CBC nur das Ausfüllen eines einfachen Dokuments ausreicht!

Wären die Kanadier ein dicker Fisch im Smartphone-Markt könnte man diese Ignoranz ja vielleicht noch verstehen, aber den kleinen Ast – Security Vorteile – auf dem man sich noch so gerade mit Mühe hält auch noch anzusägen, das muss man auch erst einmal bringen! Die letzten verbliebenen Anhänger kann man jedenfalls auf diese Art und Weise wohl nicht davon überzeugen, auch in Zukunft auf BlackBerry 10 zu setzen!

Blackberry – war da etwas?

Aber das ist noch nicht einmal das wahre Drama der aktuellen Situation! Es ist mittlerweile schlicht und einfach egal geworden, was BlackBerry macht. Es interessiert einfach nicht mehr! Denn die Meldung zur bereitwilligen Kooperation mit den Behörden ist über drei Wochen alt. Eine messbare Reaktion darauf habe ich nicht festgestellt – BlackBerry ist eben nur noch ein Nischenprodukt, ein me-too-Android-Anbieter… mehr auch nicht. Schlimmer geht es eigentlich nicht! Und Mitleid ist bei dieser Strategie auch fehl am Platz!

Dementsprechend benötigen die Meldungen der letzten Tage, dass die Blackberry 10-Linie eingestellt werden soll, im letzten Quartal mit 670 Millionen in die roten Zahlen gekracht ist oder die neuen Geräte von anderen Herstellern produziert werden, auch keiner Erläuterung mehr. Wir sind Zeugen des Untergangs einer Marke und eines Produkts!

CeBIT-Rückblick II: Spannend und erfolgreich

Ich gebe zu, die CeBIT und ich, das war lange Jahre eine Zwangsehe. Man hat mit IT zu tun und dann muss man im März halt nach Hannover, wenn das Wetter noch kalt und grausig ist. Volle Hallen, kaputte Füße, den Mund fusselig geredet … – das ganze Programm einer großen (Standard-)Messe eben. Mal mit Konsumenten, mal ohne, mal mit dem Konzept, mal mit einem anderen. Doch mittlerweile tut sich etwas bei der CeBIT. Und wenn ich mir jetzt 2015 und 2016 rückblickend betrachte, nicht das Falsche. Es gibt wieder einen klaren Fokus und die Messe gewinnt offensichtlich an Attraktivität. Zumindest die überwiegende Zahl der Aussteller mit denen ich gesprochen habe äußerte sich zufrieden über die Messe und die Qualität von Besuchern und Gesprächen.

Zwar ist noch immer nicht alles Gold was glänzt, aber die Deutsche Messe beschreitet mit der Neupositionierung den richtigen Weg – die CeBIT mehr zu einem Treffpunkt zu machen. Dabei darf ruhig noch stärker der Event-Charakter in den Vordergrund geraten, Barcelona und der Mobile World Congress lassen grüßen. Veranstaltungen wie die Global Conferences, mein persönliches Highlight „SCALE11“ in Halle 11 oder das Bloggertreffen „Rock the Blog“ am Freitag machen den Besuch in Hannover deutlich attraktiver als früher. Ich habe mich das ein oder andere Mal – etwa bei den Podiumveranstaltungen des Campus Mittelstand – dabei ertappt, dass die CeBIT ja richtig Spaß machen kann.

 

CeBIT 2016-Eingang Halle 2

Also Deutsche Messe weiter auf dem eingeschlagenen Weg und konsequente Fortentwicklung des neuen Konzepts, dann strömen vielleicht nicht mehr 800.000 Besucher durch die Hallen, aber die CeBIT gewinnt wieder mehr an Gewicht wird wieder zu einem relevanten Event in der Branche! Und etwas Anstehen beim Einlass ist ja schließlich keine Katstrophe! 🙂

Panama Papers oder Big Data einmal anders

Was gestern ans Licht gekommen ist darf wohl mit Fug und Recht als sensationell bezeichnet werden, die Panama Papers werden uns in vielfacher Hinsicht noch eine ganze Weile beschäftigen. Und eine Beurteilung – ohne definitiven Nachweis wohl besser Vorverurteilung – kann und darf daher nicht erfolgen, aber interessant und wichtig ist das Ereignis schon und zwar aus verschiedenen Gründen:

1. Der Aufwand war enorm: Über das International Consortium for Investigative Journalists  (ICIJ) waren mehr als 400 Journalisten aus 80 Ländern von über 100 Medienorganisationen mehr als 12 Monate mit und an der Recherche beteiligt und Nichts ist vorab an die Öffentlichkeit geraten! Eine Meisterleistung! Wenn ich nur daran denke wie oft allein bei mir irgend ein (vermeintlicher) Leak zu irgend einem neuen Smartphone auftaucht…

2. Das Thema Big Data beschäftigt seit geraumer Zeit Politik, Unternehmen oder die Öffentlichkeit. Wer greift welche Daten ab? Was kann / will er damit erreichen? Wie gläsern werden wir dadurch?… Dabei schwingt oftmals auch der Vorwurf mit, dass mit unseren Daten Schindluder betrieben wird, um möglichst viel Profit machen zu können. Und jetzt, rollen 2,6 Terabyte an Daten in Richtung Politik und Wirtschaft, jetzt müssen sich deren Entscheider Sorgen um die Sicherheit ihrer Daten machen! Vielleicht verändert dies in Zukunft die Diskussion über das Thema Datenschutz und Datensicherheit?

3. Der Investigative Journalismus hat sich glänzend zurück gemeldet. Über den Wert und die Qualität journalistischer Arbeit wird ebenfalls seit Jahren gestritten und es ist mittlerweile schon normal geworden über die Journalisten / die Medien den Stab zu brechen. Doch was Journalismus kann, was er leistet und welche Bedeutung er für unsere Gesellschaft immer noch besitzt, dies ist gestern wohl mehr als deutlich geworden.

Die nächsten Wochen und Monate werden spannend in vielerlei Hinsicht!