Aus und vorbei: Die Verlage glauben nicht mehr an die Zukunft der Zeitung

Angekündigt wurde sie mit großem Brimborium Ende vergangenen Jahres, die gemeinsame Marketingaktion der im Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) organisierten Zeitungsverlage. Ziel war es Stärke zu zeigen, die Marke Zeitung über Werbespots und Anzeigen letzt nochmalig positiv aufzuladen. Doch am Donnerstagabend hat die Delegiertenversammlung des BDZV dann anders entschieden, „das Projekt sei aus inhaltlichen, aber auch aus ökonomischen Gründen bei vielen Verlagen auf Skepsis gestoßen“. Doch am 16. September soll wiederum über die Angelegenheit diskutiert werden. Ob der Beschluss dann geändert wird, ich glaube es nicht.

Damit ist es offiziell, ein Investment in die Zukunft der Zeitung ist für die Verlage anscheinend sinnlos oder kann aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr erfolgen – Kapitulation Anno 2013. Während der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ)  seit Jahren die Zeitschriften-Kampagne „Print wirkt“ fährt, gibt der BDZV auf. Ganz egal, ob eine Kampagne des BDZV nun Erfolg gehabt hätte oder nicht, ob es ein Signal gegenüber Agenturen und Mediaplanern gewesen wäre weiterhin in die Tageszeitung zu investieren oder nicht, was auf jeden Fall bleibt ist der Eindruck der entsteht: Die Verlage haben ihr Produkt Zeitung aufgegeben! Das sitzt!

Passend hierzu die aktuelle Meldung, dass die „Neue Zürcher Zeitung“ erbärmliche Zahlen zu ihrer Paywall-Initiative zu vermelden hat. Im Zeitraum Oktober 2012 bis heute sollen es weniger als 1.000 Abonnenten, aus der Redaktion soll die Zahl 800 durchgesickert sein, gewesen sein. 100 Abos im Monat, das sagt eigentlich alles, Online rettet die Verlage auch nicht mehr, das Zeitungssterben wird weitergehen!